Jurassic Park, Terminator, Ironman ?!?

Woche 1: Blocktherapie mit Thomas ...

Start der Blocktherapie von Thomas war an einem Mittwoch, dem 16.09.2020. Ein letzter Abend für ihn bevor es, im Elithera Gesundheitszentrum Stein am Kocher, losgeht.

Den Dienstagabend davor verbringe ich mit guten Freunden und werfe den Grill an. Noch einmal leckere Steaks und allerhand Schweinereien mit ordentlich Kalorien, all die feinen Sachen, die es so schnell nicht mehr geben wird… wie bescheuert!

Eigentlich sollte ich mich bei einem spartanischen Abendessen mental auf die nächsten Wochen einstimmen, aber so viel Motivation bringe ich an diesem Tag nicht auf.

Das mache ich anschließend mit einem Rocky 3 und 4 Doublefeature wett. Blut, Schweiß, Tränen und Schmerzen!
Bei aller Albernheit - An diesem Abend ahne ich noch nicht wie nahe ich zumindest dem Schweiß und den Schmerzen in den folgenden fünf Wochen kommen werde.

Mein erster Trainingstag beginnt pünktlich um 10.30. Nach und nach lerne ich die Therapeuten/innen kennen die mich in den kommenden Wochen bei meiner Blocktherapie unterstützen werden.

Zusammen mit jedem einzelnen aus unserem Team im Gesundheitszentrum unterstützen wir Thomas bei seiner Therapie. In der ersten Woche startete er mit einem Intervall von 2-mal. Bestehend aus jeweils 1h Lokomat, Kaatsu und einer Trainingseinheit. Zusätzlich fand in dieser Woche noch eine Physiotherapeutische Behandlung statt.

Los geht es direkt mit dem Lokomat. Während ich mir beim Einspannen in dieses Hightech-Monster kurz vorkomme wie das Lebendfutter für den T-Rex in Jurassic Park, hat das Lauferlebnis doch eher etwas von Terminator oder Ironman.

Mit dem Lokomat kann auf eine sehr effiziente Art das Gangbild, die Koordination und die Ausdauer des Patienten verbessert werden. Dabei wird er durch ein Robotergestell an den Beinen bewegt oder wahlweise unterstützt. Durch eine Aufhängung des Patienten in einem Gurt kann hier auch das Eigengewicht des Patienten entlastet werden.

Am Ende fühlen sich meine Beine an wie Gummi, aber ich bin happy! Mein Trainer testet in der ersten Kaatsu-Einheit zunächst meine Muskelkraft in den Beinen, er dehnt, lässt mich Gegenspannung aufbauen und prüft gewissenhaft, was alles geht (oder auch nicht). Auch die abschließende Physiotherapieeinheit besteht primär aus Dehnübungen – Au Backe da ist ordentlich Sand im Getriebe…

Die Kaatsu – Einheiten sollen Thomas zu neuen Höchstleistungen bringen. Durch einen pneumatisch erzeugten Druck wird die Blutzirkulation im Körper gezielt verlangsamt. Dies führt in kürzester Zeit bei leichten Übungen zur Muskelerschöpfung. Dieser Reiz bewirkt einen signifikanten Muskelaufbau und das mit geringen Bewegungen. Weitere Informationen, um was es sich bei Kaatsu genau handelt und welche Effekte es auf den Körper hat, finden Sie bei Kaatsu.

Den Trainingsfreien Donnerstag überbrücke ich mit spazieren gehen soweit mir dies gelingt (Straße hoch, Straße runter).

Am Freitag starte ich gut motiviert in den 2. Termin. Der Lokomat gefällt mir immer besser – Ich bin noch nie so aufrecht und gerade gelaufen, vor lauter Euphorie nehme ich die Anstrengungen gar nicht wirklich wahr.

In der Kaatsu-Einheit testen wir meine Beinkraft. Generös lasse ich meinen Trainer wissen: „Ihr dürft mich hier ruhig ein bisschen quälen gell – Die fünf Wochen sollen’s ja bringen!“

Er antwortete daraufhin: „Na, das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen.“ Ich könnte schwören unter seiner Maske ein diabolisches Grinsen zu sehen – Vielleicht hätte ich lieber die Klappe gehalten?!

Die Kunst während dieser ganzen Zeit ist es durch eine abgestimmte Kommunikation innerhalb des gesamten Teams, eine fast nahezu perfekten Trainings- und Therapieplan für Thomas zu erstellen. Der größte Feind hier ist die Überbelastung des Patienten.

Auf dem Weg zum Auto macht sich dann merklich Erschöpfung breit, meine Beine brennen, überall.
Am Freitagabend steht dann auch mein Muskelkater vor der Tür und macht sich den Rest des Wochenendes bei mir breit!
Erfreulicher Wochenabschluss: Dank fünf Tagen mit viel frischem Obst, Gemüse, magerem Fleisch und allerhand Tee und stillem Wasser, zeigt die Wage am Sonntag bereits 2 Kilo weniger. Ich bin mir bewusst, dass das zunächst nur Wassereinlagerungen sein werden, die ich los bin, aber trotzdem - so kann es weitergehen!

In Woche 2 folgt für Thomas der Start in die Ernährung mittels einer gezielten Testung und darauffolgender Umsetzung. Zum anderen erhöht sich sein Intervall von zwei Therapieeinheiten auf drei. Sind wir gespannt, wie es ihm dabei erging.

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